Einführung in den Radweg von Salzburg nach Venedig

Im nachfolgenden Bericht beschreibe ich eine besonders schöne Alpenüberquerung von Salzburg nach Venedig. Die Route habe ich selbst zusammengestellt und kombiniert die schönsten Abschnitte des Alpe Adria Radweges mit einer traumhaften Abfahrt durch die Dolomiten um dann nach 450 erradelten Kilometern die schmerzenden Waden im schönen Meer von Jesolo zu kühlen.
Übersicht zur Radtour Salzburg Venedig
Name | Salzburg – Venedig |
Radwege | Tauernradweg – Gasteinertal Radweg, Glockner Radweg Drau Radweg – |
Länder | Österreich, Italien |
Länge des Radwegs | 460 Km |
Benutzte Verkehrsmittel | Zug (München Salzburg), Verladezug ( Böckstein – Malnitz), Fähre, Vaporetto ( Punta Sabioni, Venedig Lido), Autofähre (Venedig Lido, Troncetto) |
Mit dem Zug geht es zunächst vom Müncher Hauptbahnhof umweltfreundlich nach Salzburg. Mit dem Bayernticket + Fahrradkarte ist das für zwei Personen für gerade mal 33€ + 12 € relativ günstig machbar. Achtung am Wochenende sind die Züge oftmals sehr voll und die Fahrradmitnahme ist begrenzt. Daher meine Empfehlung recht früh am Bahnsteig zu sein.

Vom Salzburger Bahnhof aus radeln wir gemütlich ein Stück durch die schöne Innenstadt. Der Salzach entlang geht es nach kurzer Zeit auf dem gut ausgebauten Tauern Radweg über Gollling, Werfen und Bischhofshofen nach St Johann im Pongau.
In dieser ersten Ettappe gibt es nur sehr geringe Steigungen und man kann sich so entspannt einfahren. Da wir im Juni unterwegs waren erreichten die Termperaturen gegen die Mittagszeit gut und gerne über 30 Grad. Den ersten Eis-Stopp legten wir dadurch bereits in Dolomoit Uhu Eissalon in Hallein ein.

Das Spaghettieis ist wirklich von ausgezeichnetter Qualität. Die netten Italienischen Besitzer machen produzieren hier in eigener Manufaktur köstliches italienisches Gelato, dass natürlich Lust auf mehr macht.
Nach der Ortschaft Golling gibt es dann eine kurze Steigungsstelle auf den Pass Lueg. Auf dem Pass gibt es eine Wirtschaft mit schönen Blick ins Tal.
Leider geht es nun bis Werfen unangenehm an der Hauptstrasse entlag bis nach Werfen. Hier verläuft der Radweg stellenweise direkt auf der Strasse. Somit sollte man hier bei viel Verkehr sehr vorsichtig sein.
Wer etwas mehr Zeit mitbringt sollte einen weiteren Stop an der Erlebnisburg Hohenwerfen einlegen. Die 900 Jahre alte Burg thront besonders eindrucksvoll auf einem massiven Felsen kurz. vor dem Ort Werfen. Sie kann entweder per Zahnradbahn oder zu Fuss bestiegen werden.
Nach insgesamt 60 KM erreichen wir dann schließlich unser erstes Ettapenziel St Johann im Pongau. Hier kann ich das Hotel Merch empfehlen, dass nach einem heißen Tag Entspannung im schönen Outdoor Pool verspricht.
In St. Johann ist dann das erste kleine Problem am Rad aufgetaucht. An der Kette ist ein Glied locker geworden und hat sich im Zahnkranz verklemmt. Glücklicherweise gibt es in St. Johann ein kleines Radgeschäft auf einer Anhöhe in dem das Kettenglied direkt ausgetauscht werden konnte.
Tag 2 St. Johann – Flattach

Am nächsten Tag geht es gut gestärkt von St. Johann in leichter Steigung abseits der Hauptstrassen über Schwarzach zu einem kleinen Speichersee. Kurze Zeit später geht es dann südlich durch den Klammtunnel ins Gasteiner Tal. Nach dem Tunnel wird die Strecke ausserordentlich schön und es geht fast komplett autofrei auf einsamen Radwegen und wenig befahrenen Strasse über Bad Dorfgastein, Bad Hofgastein bis nach Bad Gastein.
Nach Bad Gastein schlängelt sich ein steiler Radweg der ordentlich Kräfte zehrt hinauf. In der „Wolkenstadt“ angekommen hat man dann einen sagenhaften Ausblick ins Gasteiner Tal. Inmitten der alten Grand Hotels fühlt man sich fast ein bisschen wie in eine andere Zeit versetzt. Auch der große Wasserfall fast in Ortsmitte trägt zu dem besonderen Flair des Dorfes bei.

Weiter geht es nun in leichterer Steigung bis zum Verladetunnel in Böckstein. Hier wird das Rad 5€ in den Transitzug verladen, der Rad und Fahrer durch den ansonsten unpassierbaren Teil bis nach Malnitz bringt. Nach einer kurzen Zugfahrt von 10 Minuten steigen wir am Bahnhof wieder auf die Räder und genießen eine lange Abfahrt nach südwesten ins Drau Tal.
Der Drau Radweg ist wieder sehr schön abseits der Bundesstrasse angelegt. Durch schattige Wälder geht es meistens mit Blick auf den Fluss bis nach Flattach – unserem Tagesziel für heute. In Flattach gibt es einen kleinen ruhigen Campingplatz.

Obwohl es tagsüber extrem heiß war kühlte es nachts dann bis auf 12 Grad herunter, was unseren leichten Schlafsack dann schon ans Limit gebracht hatte. Das nächste mal würde ich defintiv einen dickeren Schlafsack mitnehmen. Unser ultralight Zelt (Hubba Hubba NX) hat leider die Kälte duch den großen Mesh Anteil auch nicht wirklich raushalten können. Am Ende habe ich meine kompletten Klamotten angezogen und habe die Nacht mit wenig Schlaf überstanden.
Tag 3 Flattach – Silian
Da es auf dem Campingplatz kein Café gibt starteten wir ohne Frühstück in den Tag. Weiter am Fluss entlang geht es westlich bis nach Iselberg auf schönen Radwegen. im Ort Iselberg geht es dann serpentinenartig an der Strasse entlang den Berg hinauf. In Iselberg gibt es übrigens auch einen Corona Testbus in dem man sich auch als nicht-Österreicher kostenlos testen lassen kann.
Oben angekommen geht es weiter nach Lienz wo der nächste Eiscafe Stop am Hauptplatz wartet. In Lienz gibt es auch ein großes Schwimmbad, das bei der Hitze falls nötig Abkühlung verschafft. In der Innenstadt von Lienz gibt es auch einige Outdoorläden in denen man evtl. fehlende Ausrüstungsgegenstände nachkaufen kann. Falls es dich interessiert was ich auf der Reise mitgenommen habe kannst du dies in diesem Beitrag nachlesen.
Von Lienz aus geht es nun durch das wunderschöne Pustertal auf großartigen Radwegen bis nach Silian. Meiner Meinung nach ein ganz besonders schöner Abschnitt der Route.
Müde und ausgepowert quartierten wir uns beim Silianer Wirt ein und genoßen ein wirklich leckeres Abendessen bestehend aus Wildpfanderl und Schnitzel. Der kleine Gasthof hat hübsche Zimmer liegt aber an einer relativ lauten Strasse. Ohropax ist hier sehr zu empfehlen.
Tag 4 Silian – Innichen
Nachdem uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat haben wir uns heute dazu entschieden nur ein kurzes Stück zu fahren und den Rest des Tages die müden Beine im Wellnessbereich des Leitlhof wiederzubeleben.
Der Leitlhof ist eine besonders schöne Adresse in Innichen und überzeugt mit seinem am Hang gelegenen Aussenpool und den vielen Innen und Aussensaunen.
Auch das Abendessen konnte wirklich überzeugen und neben lokalen Spezialitäten wie Schlutzkrapfen und Rinderschulter gab es eine große Weinkarte mit vielen erstaunlich günstigen und guten Weinen.
Tag 5 Innichen
Tag 7 Venedig
Nachdem wir uns auf dem Campingplatz in Jesolo wieder erholt haben wollten wir natürlich auch noch einen Abstecher in die Lagunenstadt unternehmen. Dies gestaltete sich gar nicht so einfach, da man kaum Informationen darüber findet wie man von der südlichen Halbinsel ins Stadtzentrum gelangt. Ausserdem ist es größtenteils illegal in Venedig Fahrrad zu fahren. Siehe hierzu auch mein Beitrag über das Radfahren und Verbote in Venedig.

Zunächst sind wir vom Campingplatz zum kleinen Hafen in Punta Sabioni gefahren. Dort kann man für 10€ die Tickets bis zum Bahnhof inkl. Radmitnahme kaufen. Mit der Vaporetto Linie 14 kann man dann nach Lido di Venezia fahren. Das Vaporetto hat allerdings nur sehr begrenzt Platz und es lohnt sich früh dran zu sein, da es sonst passieren kann, dass man nicht mehr mitgenommen wird. Auf dem Schiffchen waren gerade mal für 4 Räder Platz.

Da heißt es dann first come first serve. Die Linie 14 fährt allerdings im 30 Minuten Takt so dass man gute Chancen bei der nächsten Fahrt hat. Auf der Strandinsel fährt man dann ein kurzes Stück nach Nordosten. ( Ja auf Lido darf man Fahrrad fahren) Hier befindet sich der Autofährenanleger. Hier nimmt man dann die Linie 17 nach Troncetto, dem Autofährenanleger auf der Hauptinsel, wo auch der Bahnhof ist.

Von hier aus kann man dann gut ausgeschildert bis zum Bahnhof fahren. In die Stadt selbst darf man mit dem Rad nicht. Auch das Schieben des Rads ist verboten.
Wir haben uns über Booking direkt am Bahnhof ein günstiges Hotel ( Agli Artisti) für 40€ die Nacht gebucht. Den Nachmittag haben wir mit einem schönen aber sehr heißen Stadtbummel verbracht und sind nördlich vom Bahnhof an der Ponte delle Guglie schön zum Essen gewesen.
Besonders Empfehlen kann ich von meinem letzten Venedig Besuch das Restaurant Casa Bonita. Hier gibt es Hauptsächlich sehr gute Fischgerichte. Damals hat eine köstliche sizilianische Pistazien Garnelen Pasta unseren Gaumen verwöhnt.
Webseiten zur Tour Salzburg Venedig
Weitere hilfreiche Informationen zu den genutzten Radwegen findet ihr auf der offiziellen Webseite München Venedig sowie der Alpe Adria Übersichtseite. Informationen zum Radfahren im Drautal findet Ihr auf der offiziellen Drautal-Radwegseite.
Die individuell zusammengestellte Tour mit Gesamtübersicht findet ihr im nachfolgenden komoot link.
Höhenprofil Radtour Salzburg – Venedig
Das Höhenprofil der Tour könnt ihr am besten auf der nachfolgenden Komoot zusammenfassung entnehmen. Im Komoot track sind mehrere große Steigungen nach Bad Gastein sichtbar. Diese muss man natürlich nicht mit dem Rad überwinden sondern werden durch den Zug umgangen.